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Tipps für Kapital-Lesekreise

Punkt 1: Wieviel Unterstützung möchtet Ihr haben? Wollt Ihr eine Auftaktveranstaltung mit einer Person, die das Kapital richtig gut kennt? Möchtet Ihr zum besseren Einstieg und/oder für einen besseren Überblick auch mal zwischendurch Wochenendseminare abhalten mit einer Person, die Euch rote Fäden in die Hand gibt? Diese Punkte sollten möglichst am Anfang des Semesters geplant werden.

Wir können Kontakte zu ReferentInnen, TutorInnen und unseren eigenen, bereits erfahrenen Leuten aus dem SDS oder anderen Studierendengruppen herstellen.

Punkt 2: Nicht alle aus Eurer Gruppe müssen den Lesekreis mitmachen. Arbeitsteilung kann hier sehr sinnvoll sein.

Punkt 3: Wie oft wollt Ihr Euch als Lesekreis treffen? Wöchentlich? Alle zwei Wochen? Es ist wichtig, dass Ihr einen guten Rhythmus findet, daher ist es wahrscheinlich am sinnvollsten sich wöchentlich zu treffen. Es muss auch stets für alle klar sein, wo und wann der nächste Lesekreis stattfindet und was bis zum nächsten Mal gelesen wird.

Punkt 4: Es wird bald verschiedene Lesepläne unter --> HILFESTELLUNGEN  --> LESEPLÄNE geben. Ihr solltet euch überlegen, wieviel Zeit und Energie Ihr aufbringen wollt, aber auch könnt und danach entscheiden, ob ihr die längere oder kürzere Variante wählt. Klar, am Anfang will man immer alles möglichst genau wissen. Ihr solltet Euch aber bewusst sein, dass das Kapital ein Buch ist, das sich lohnt mehrfach zu lesen. Besonders am Anfang sollte man sich nicht zu lange aufhalten, da sonst die Gefahr besteht, dass viele eigentlich Interessierte das Kapital ganz schön langweilig finden. Viele Begriffe werden im Lichte des späteren erst wirklich verständlich und jede/r muss später hin und wieder zurückgehen und das alte nochmal wiederholen.

Punkt 5: Wir empfehlen Euch, dass Ihr beim ersten Treffen möglichst eine Vorstellungsrunde macht. Es redet sich einfach besser, wenn jede/r schon mal kurz gesagt hat, wie er oder sie heißt, was er oder sie studiert/arbeitet und warum er oder sie sich für das Kapital interessiert. Findet am Anfang eine Person, die die Redeleitung macht. Das vermeidet einfach, dass nicht alle auf einmal reden oder sich das Wort abschneiden, frei nach der Devise: wer am lautesten ist, der kann auch am meisten sagen. Am besten, die Leute melden sich kurz, die Redeleitung schreibt die Namen nacheinander auf eine Liste und nacheinander kann geredet werden.

Punkt 6: Wichtig ist eine gute Diskussionskultur, dass niemand zu dominant ist und auch zurückhaltendere LeserInnen zu Wort kommen. Benutzt vorhandene Tafeln, Boards oder bringt alte Plakate mit, die ihr an der Wand befestigt und auf deren Rückseite Ihr Stichworte schreiben oder Skizzen zeichnen könnt. Die meisten von uns haben wohl doch ein fotographisches Gedächtnis. Bald wird es auch Schaubilder im Internet geben.

Punkt 7: Macht in den ersten fünf Minuten Ankündigungen für alle. Vielleicht richtet Eure Gruppe eine Veranstaltung zu einem interessanten Thema aus. Oder es gibt eine Demonstration in Eurer Stadt. Oder irgendwo werden UnterstützerInnen gesucht. Das hat zum einen den Vorteil, dass alle auf dem Laufenden sind und zum anderen ist der Blick über den Tellerrand für die meisten die erste Zündung für gesellschaftliches Engagement.

Punkt 8: Gut ist es auch, wenn bei jeder Sitzung eine Person einen kurzen Input macht. Das heißt, einfach den Textabschnitt kurz zusammenfassen, der diskutiert werden soll und den roten Faden des Kapitels aufzeigen. Das sollte möglichst immer eine andere Person machen. Das hilft auch, dass man danach genauer am Text bleibt, dass alle ungefähr über das gleiche sprechen und dass die Fragen, die beim Lesen entstanden sind, gestellt werden. Genauso das Protokolle schreiben. Protokolle können gut sein, damit Lesende, die nicht anwesend sein konnten die Sitzung nachholen und beim nächsten Mal wieder einsteigen können.

Punkt 9: Ein absolutes Muss: nach dem Lesekreis gemeinsam in die Kneipe gehen. Das ist eine gute Gelegenheit, Euch besser kennenzulernen und Euch auszutauschen. Außerdem ist das ein Möglichkeit, dass Probleme, die die Leute im Lesekreis haben in anderem Rahmen geäußert werden können.